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Bewegung lesen- Schmerzen verstehen

  • ullaburck
  • 30. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

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In meiner Arbeit verbinde ich biomechanisches Verständnis mit seinen faszialen Spannungsmustern mit Yogapraxis. Warum dass sinnvoll ist, erfährst du hier:

Grundlage der Biomechanik ist das Verständnis von "anatomy trains" nach Dr. Thomas Myers und das Tensigritätsmodell des menschlichen Körpers.

Dieses Modell beschreibt den Körper nicht als starres Gerüst aus Knochen , sondern als ein dynamisches Spannungsnetzwerk: Knochen wirken dabei wie Stäbe, die von elastischen faszialen Zugstrukturen- unseren Bindesgewebsketten- in Balance gehalten werden. Spannung und Druck stehen in einem ständigen Gleichgewicht. Diese natürliche Tensigrität (aus tension= Spannung und integrity= Ganzheit) sorgt dafür, dass Stabiliät und Beweglichkeit gleichzeitig möglich sind.

In der Bewegung kann man beobachten, wie sich diese faszialen Linien in ihrer konzentrischen Anpassung- also in aktiver Verkürzung oder kompensatorischen Spannung- zeigen. Wenn eine oder mehrere dieser Ketten überlastet sind, gerät die gesamte Struktur aus der Balance. Genau dort beginnt die gezielte Beobachtung und diese lassen die ungünstigen Spannungsmuster erkennen.

Durch das Prinzip der Bindegewebsketten, die miteinander agieren, kann man nachvollziehen, warum ein Schulterschmerz oftmals nicht in der Schulter selbst entsteht, sondern an einer ganz anderen Stelle entsteht.. So kann beispielsweise ein zu schwaches Fußgewölbe zu einer Innenrotation des Knie,- und Hüftgelenks führen, das Becken kippt einseitig und die faszialen Strukturen kompensieren die Fehlhaltung mit Spannung. In dieser Folge trägt die Schulter den Überschuss an Spannung. Wird das Fußgewölbe wieder aktiviert und die fasziale Verbindung ausbalanciert, entlastet sich die Schulter von selbst.

So kann Yoga in seiner achtsames Übungsweise - in Verbindung mit biomechanischer Diagnostik und dem Verständnis von Tensigrität- zu einem wirkungsvollen Werkzeug für uns werden. Dies hilft uns, die Sprache des eigenen Körpers wieder besser zu verstehen. Wir lernen, Bewegung nicht nur auszuführen , sondern auch wahrzunehmen und zu lesen.

 
 
 

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